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Im Gespräch mit Angela Bittl – Emotionale Blockaden

Frau Bittl, was genau sind emotionale Blockaden und wie erkennen wir, dass sie sich in unserem Körper manifestieren?

Angela Bittl: Emotionale oder seelische Blockaden können wir uns wie unsichtbare Barrieren in unserem Geist vorstellen, die uns daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen. Meistens entstehen sie durch negative Erfahrungen, Traumata oder tief verankerte Ängste aus der Kindheit und können sich in unserem täglichen Leben auf vielfältige Weise manifestieren.
Eine große Vielfalt an körperlichen Beschwerden ist Ausdruck von emotionalen Blockaden. Kopfschmerzen, Rückenprobleme, Verdauungsprobleme, Essstörungen, Schlafstörungen, Panikattacken, chronische Müdigkeit, Verspannungen im Nacken und vieles mehr können Hinweise auf solche inneren Hindernisse sein.

Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Rückenprobleme – wie können wir unterscheiden, ob diese Symptome körperliche Ursachen haben oder ob emotionale Blockaden dahinterstecken?

Angela Bittl:
Meine Auffassung ist grundsätzlich, dass es niemals körperliche Beschwerden gibt, die unabhängig von der geistigen-seelischen Ebene wirken. Wir sind eine Einheit, die als solche funktioniert. Wenn also auf der körperlichen Ebene Dysfunktionen auftreten, liegt die wahre Heilung und Auflösung der Beschwerden im Erkennen dessen, was sich auf der seelischen-geistigen Ebene bemerkbar machen möchte.

Was sind die häufigsten emotionalen Blockaden, die Sie in Ihrer Arbeit beobachten und wie äußern sie sich körperlich?

Angela Bittl: Wenn Klienten zu mir kommen, haben sie meistens lang anhaltende Blockaden, die trotz vieler Therapieansätze nicht wirklich aufgelöst wurden: Kreativitätsblockaden, Beziehungsblockaden, Angstblockaden, Verlustblockaden, Traumablockaden, Selbstwertblockaden, Entscheidungsblockaden und Geldblockaden. Wenn diese Blockaden nicht an der Wurzel angepackt werden, helfen Lösungsansätze im Verhalten nur kurzfristig. Eine wirkliche Behebung von Blockaden kann jedoch nur langfristig wirken, wenn die wahre seelische Ursache erkannt und geheilt wird.

Können Sie uns erklären, wie der Körper uns durch bestimmte Signale auf ungelöste emotionale Themen aufmerksam macht?

Angela Bittl:
Unser Körper besitzt eine ganz eigene, liebevolle Intelligenz. Er sendet uns ständig Signale, die oft direkt mit ungelösten emotionalen Themen zusammenhängen. Diese Signale zeigen sich häufig in Form von körperlichen Beschwerden, Verspannungen oder sogar ernsthaften Erkrankungen – Hinweise darauf, dass tiefere emotionale oder psychische Konflikte in uns wirken. Besonders in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit, in der Stress und Druck den Alltag bestimmen, neigen viele Menschen dazu, diese Warnzeichen zu ignorieren oder zu übersehen. Doch unser Körper sendet uns klare, direkte und unmissverständliche Signale, die wir ernst nehmen sollten.
Häufige Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, wandernde Schmerzen im gesamten Körper, ständige Übelkeit, Gereiztheit, Lustlosigkeit oder depressive Verstimmungen sind oft deutliche Hinweise. Auch Kieferprobleme entstehen nicht selten durch Stress und inneren Druck, den wir nicht mehr loslassen können. Unser Körper versucht uns mit diesen Signalen aufmerksam zu machen – je eher wir hinhören, desto besser können wir uns um unser inneres Gleichgewicht kümmern.

Welche Rolle spielt die Verbindung zwischen Körper und Geist in Ihrem Ansatz zur Lösung emotionaler Blockaden?

Angela Bittl:
Eine sehr große Rolle. Wenn Klienten sich bei mir Hilfe holen, ist es unvermeidbar, sich die geistige-seelische Ebene mit anzuschauen. Hier liegt die wirkliche Antwort und auch die langfristige Lösung der körperlichen Zeichen. 
In der Regel gehe ich durch gezielte Fragen direkt zur Wurzel der Körpersprache. Alle Organe sowie Körperteile drücken eine bestimmte Ebene aus, die sich unmissverständlich mitteilt. Man muss sie allerdings verstehen, sich Zeit dafür nehmen und auch bereit sein, etwas zu verändern.
Welche seelische Botschaft steckt hinter körperlichen Beschwerden? Wenn man sich wirklich dafür öffnet und bereit ist, diese eindeutigen Signale zu verstehen, kann das Wunder bewirken.

Sie sprechen von der „Sprache des Körpers“ – wie können wir lernen, diese Sprache zu verstehen und bewusst darauf zu reagieren?

Angela Bittl:
Als Erstes braucht es Offenheit und zu Beginn auch Geduld, die Sprache des Körpers zu verstehen und ihr zu vertrauen. Jeder Mensch wird mit einer großen Portion an Selbstheilungskräften geboren. Im Prinzip sind wir selbst in der Lage, uns zu heilen. Tief in uns wissen wir, was uns guttut und was nicht. Unsere Intuition spricht klar und deutlich zu uns. Vertraut man ihr und handelt entsprechend, kann vieles vermieden werden. Konsequentes Handeln ist hier sehr wichtig.
Im Grunde genommen spricht unser Körper ständig zu uns. Er weiß genau, was uns stärkt und was uns schwächt. Meistens ist es der Verstand, der sich querstellt und sich durchsetzen will – auf Kosten unserer Gesundheit.
Wenn Körpersignale auftreten, ist es ratsam, sich bewusst Zeit zu nehmen und hineinzufühlen, wie sich diese Symptome anfühlen. In einen bewussten Kontakt mit ihnen zu gehen, ja, sogar mit ihnen zu kommunizieren und sich zu fragen: Was möchtest du mir mitteilen? Worauf machst du mich aufmerksam?
Es lohnt sich, auf die Antworten zu warten, sie aufzuschreiben und konsequent nach den wahrhaftigen Impulsen zu handeln.

Welche Methoden oder Techniken empfehlen Sie, um die Verbindung zwischen Körper und Emotionen zu stärken?

Angela Bittl:
Der Weg der bewussten, langsamen Atmung ist ein Türöffner für die Innenschau und für die klare Wahrnehmung dessen, was sich gerade im Inneren bemerkbar macht. Den Körper so wahrzunehmen, wie er sich im gegenwärtigen Moment anfühlt. Entspannungsübungen und auch Dehnübungen helfen dabei, mehr Klarheit und Bewusstheit in den Tag zu bringen – und vor allem Präsenz im Körper.
Erdungsübungen sind ebenfalls ein optimaler Einstieg in den Tag. Außerdem unterstützt der regelmäßige Kontakt mit der Natur. Lange Waldspaziergänge aktivieren die Selbstheilungskräfte und helfen dabei, zu entschleunigen.

Haben Sie ein konkretes Beispiel aus Ihrer Praxis, das zeigt, wie eine gelöste Blockade die körperliche und emotionale Gesundheit verbessert hat?

Angela Bittl:
Ja, sehr gerne. Eine Klientin litt viele Jahre, eigentlich schon seit ihrer Jugend, darunter, keine lange Beziehung mit einem Partner halten zu können. Spätestens nach zwei Jahren gingen ihre Beziehungen in die Brüche. Dadurch konnte sie auch keine Familie gründen und lebte inzwischen schon ziemlich zurückgezogen.
Wir haben uns gemeinsam auf die Suche nach ihrem tief sitzenden Glaubenssatz gemacht, der dafür verantwortlich war, dass sie immer wieder das gleiche Muster durchlebte. Der Glaubenssatz, der übrigens aus ihrer mütterlichen Ahnenlinie stammte, lautete:
„Männer halten es bei ungebildeten Frauen nicht lange aus.“ 
Wir haben in ihrem Familiensystem forschend zurückgeblickt und herausgefunden, dass in der vierten Generation vor ihr eine Ahnin abgewiesen wurde, weil sie nicht ausreichend gebildet war für den Mann, den sie hätte heiraten wollen. Er verließ sie nach zwei Jahren und heiratete stattdessen eine Frau, die aus einer gebildeten Familie stammte.
Auf der seelischen Ebene haben wir in dieser vierten Generation eine Friedensarbeit geleistet, wodurch dieser tief verwurzelte Glaubenssatz aufgelöst werden konnte. So war es der Klientin endlich möglich, einen Partner zu finden, der bleiben wollte.

Viele Menschen empfinden körperliche Beschwerden als Belastung. Wie können wir einen Perspektivwechsel schaffen und diese Signale als Chance sehen?

Angela Bittl:
Es braucht ein neues Bewusstsein dafür, dass der Körper niemals gegen uns arbeitet, sondern immer für uns. Unser Körper ist unser Freund und Helfer. Erst wenn wir das erkennen und entsprechend würdigen, kann ein anderes Bewusstsein im Umgang mit unserer Gesundheit und dem Leben insgesamt entstehen. Hier beginnt die Selbstliebe: sich selbst an erste Stelle zu setzen, sich als wichtig wahrzunehmen und Prioritäten zugunsten der eigenen Gesundheit und des eigenen Wohlbefindens zu setzen.
Es erfordert ein Umdenken – weg vom bloßen Funktionieren hin zur Selbstfürsorge und das auf allen Ebenen. Die eigenen Grenzen zu erkennen und zu respektieren, klare Zeichen zu setzen. Und die wichtigsten Fragen, die sich jeder Mensch stellen sollte, sind: Ist das für mich lebensfreundlich oder lebensfeindlich? Tut mir das wirklich gut?
Es bedeutet, die volle Verantwortung für sich selbst zu übernehmen – für alle Details des eigenen Lebens.

Wie wichtig sind Achtsamkeit und Selbstreflexion im Umgang mit körperlichen Symptomen, die durch emotionale Blockaden entstehen?

Angela Bittl:
Achtsamkeit ist einer der wichtigsten Hauptschlüssel – natürlich gepaart mit einer großen Portion Selbstreflexion. Klares Fühlen, klares Wahrnehmen und sich einzugestehen, dass das, was gerade da ist, wertfrei ist. Es ist einfach nur da.
Was mir selbst sehr hilft und was ich auch meinen Klienten empfehle, ist das Aufschreiben dessen, was durch achtsames Fühlen hochkommt. Dadurch kann es noch tiefer durchfühlt und bewusster wahrgenommen werden.
Achtsamkeit bedeutet auch ein klares Ja zu sich selbst – zur eigenen Geschichte und zu allem, was das Leben einem zugemutet hat. Es braucht eine Haltung der Annahme, anstatt etwas loswerden zu wollen. Das gilt natürlich auch für alle körperlichen Symptome. Ja bedeutet: Ich nehme dich so an, wie du bist. Ich schenke dir die Achtsamkeit, die du jetzt von mir brauchst. Ich lasse mich auf dich ein und fühle dich ganz.

Gibt es präventive Maßnahmen, die wir im Alltag ergreifen können, um emotionale Blockaden gar nicht erst entstehen zu lassen?

Angela Bittl:
Emotionale Blockaden haben meistens ihren Ursprung in der frühen Kindheit oder sogar transgenerational. Es hilft auf jeden Fall, sich so früh wie möglich mit emotionalen Blockaden auseinanderzusetzen, ihnen auf den Grund zu gehen und zu schauen, wodurch sie ausgelöst wurden. Alles, was ins Bewusstsein kommt, verliert die Kraft des Unbewussten.
Ich empfehle immer – egal welche körperlichen Beschwerden sich zeigen – ihnen auf den Grund zu gehen. Sie tragen immer eine klare Botschaft in sich. Wird diese erkannt und auf der geistig-seelischen Ebene aufgearbeitet, lösen sich die Symptome auf. Sie werden nicht mehr gebraucht, weil der Ursprung erkannt wurde. Alles, was der Körper ausdrückt, ist eine Emotion, die noch nicht integriert wurde. Emotionen jeglicher Art brauchen einen achtsamen Raum, um gefühlt und integriert zu werden.

Abschließend: Was möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben, wenn es um den Umgang mit ihren eigenen emotionalen und körperlichen Signalen geht?

Angela Bittl:
Ihr Leben kann eine völlig neue Qualität gewinnen, wenn Sie achtsamer und bewusster mit den Signalen Ihres Körpers umgehen. Der Umgang mit eigenen emotionalen und körperlichen Signalen ist eine spannende und wertvolle Reise der Selbstentdeckung. Wenn Sie lernen, auf Ihren Körper und Ihre Gefühle zu hören, können Sie nicht nur die Ursachen für Stress oder Beschwerden erkennen, sondern auch beginnen, eine tiefere Verbindung zu sich selbst aufzubauen. Durch Achtsamkeit, Selbstakzeptanz und passende Unterstützung können Sie Ihr emotionales und körperliches Gleichgewicht wiederfinden und ein erfülltes Leben führen.
Vermeiden Sie es, Emotionen zu verdrängen
Unsere Gesellschaft neigt oft dazu, unangenehme Gefühle zu unterdrücken oder zu ignorieren. Doch ungelöste emotionale Themen können sich im Körper manifestieren und zu chronischen Beschwerden führen. Es ist wichtig, sich zu erlauben, Gefühle zu erleben – ohne Scham oder das Bedürfnis, sie zu verstecken. Wenn Sie Wut, Trauer oder Angst empfinden, nehmen Sie diese Emotionen anstatt sie wegzudrücken. Gefühle gehören zum Leben und liefern wertvolle Hinweise auf unsere Bedürfnisse und Wünsche.
Sehen Sie Ihren Körper als Spiegel der Seele
Wenn Sie körperliche Beschwerden haben, fragen Sie sich: „Welche Emotionen oder Gedanken könnten dahinterstecken?“ Der Körper ist oft ein sehr direktes Mittel, um auf ungelöste Konflikte oder innere Spannungen aufmerksam zu machen. Indem Sie diese Signale achtsam wahrnehmen, können Sie tiefere emotionale Themen erkennen und beginnen, daran zu arbeiten.
Erlauben Sie sich zu heilen
Seien Sie geduldig mit sich selbst. Es ist nicht immer leicht oder angenehm, sich inneren Schmerzen zu stellen, aber der Weg zur Heilung beginnt mit Akzeptanz. Wenn Sie sich erlauben, zu fühlen, zu heilen und sich weiterzuentwickeln, können Sie inneren Frieden und Wohlbefinden finden. Das Leben ist niemals gegen uns.
Lernen Sie, Ihren Körper wertzuschätzen
Ihr Körper ist ein erstaunliches Werkzeug, das Sie durchs Leben begleitet. Dank ihm können Sie Erfahrungen sammeln und sich mit der Welt verbinden. Lernen Sie, Ihren Körper zu respektieren und ihn als Partner auf Ihrem Weg zur emotionalen und körperlichen Heilung zu betrachten. Mit Aufmerksamkeit und Fürsorge können Sie sowohl physische als auch emotionale Blockaden lösen.
Achten Sie auf eine gesunde Balance
Der Schlüssel zu einem gesunden Leben liegt in der Balance – zwischen Arbeit und Erholung, Aktivität und Ruhe, Körper und Geist. Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen, entspannen Sie sich und finden Sie Aktivitäten, die Ihnen Energie schenken. Yoga, Meditation, Spaziergänge in der Natur oder kreative Ausdrucksformen wie Kunst und Musik können wunderbare Wege sein, Stress abzubauen und Ihre emotionale sowie körperliche Gesundheit zu stärken.

Frau Bittl, herzlichen Dank für Ihre inspirierenden Einblicke und wertvollen Impulse. Ihre Gedanken ermutigen dazu, achtsamer mit sich selbst umzugehen und den Signalen des Körpers mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ich bin sicher, dass viele Leser daraus wichtige Erkenntnisse für ihren eigenen Weg zu mehr innerem Gleichgewicht und Wohlbefinden mitnehmen werden.

Angela Bittl verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung als visionäres Medium, spirituelle Coachin und Lichtarbeiterin. Mit ihrem intuitiven und ganzheitlichen Ansatz unterstützt sie Menschen dabei, emotionale, körperliche und spirituelle Blockaden aufzudecken und zu lösen. Ihre Arbeit begleitet Menschen auf dem Weg zu persönlichem Wachstum, innerer Verbundenheit und innerem Frieden.

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